- Wehrpsychologie
- Wehrpsychologie,Militärpsychologie, Zweig der angewandten Psychologie. Ursprünglich auf Eignungsfeststellung und -auslese des militärischen Personals beschränkt, umfasst die Wehrpsychologie heute ein breites Spektrum von Aufgabenbereichen: Eignungsprüfung der wehrdienstfähig gemusterten Wehrpflichtigen, Personaleinstellung und -förderung; Ausbildung an Waffen und Maschinen; Anpassung der militärischen Maschinen an die physische und psychische Leistungsfähigkeit der sie bedienenden Menschen (Human Engineering), psychologisches Fliegertraining; sozialpsychologische Strukturierung der zwischenmenschlichen Beziehungen in Wehrverbänden vor dem Hintergrund des demokratischen Werte- und Normensystems (»Innere Führung«), Untersuchung der Formen abweichenden Verhaltens (z. B. Fahnenflucht, Suizidversuch, Alkohol- und Drogenmissbrauch) und des Verhaltens in militärischen Einsätzen (Bewältigung lebensbedrohlicher Gefahrensituationen) sowie des Bezugs der Militärorganisation zu ihrem gesellschaftlichen Umfeld. - Praktisch bedeutsam wurde die Wehrpsychologie erstmals im Ersten Weltkrieg in den USA (Entwicklung von Testverfahren: »Army mental test battery«).P. Riedesser u. A. Verderber: Aufrüstung der Seelen. Militärpsychiatrie u. Militärpsychologie in Dtl. u. Amerika (1985);
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Wehr|psy|cho|lo|gie, die: Zweig der angewandten Psychologie, der auf die militärischen Belange ausgerichtet ist.
Universal-Lexikon. 2012.